Von der ersten noch vagen Idee, über anfängliche kreative Entwürfe bis zum fertigen Produkt, das man im Shop erwerben kann: Was sich an Handwerkskönnen in der Kirner Industriestraße verbirgt, vermuten sicher die Wenigsten. Hier entstehen hochwertige Lederprodukte, die sich das Label „Made in Germany“ verdient haben. Die heimische Bundestagsabgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Julia Klöckner MdB, wollte mehr über die Produktionsabläufe bei Braun Büffel erfahren und hat die Firma daher besucht. Denn für heimische Betriebe sind es nach wie vor herausfordernde Zeiten. Die Verunsicherung der Betriebe, vor allem auch der kleinen und mittelständischen, in der Region ist groß. Wie geht ein Betrieb aus dem Bereich Handwerk und Lederwaren mit der aktuellen Situation um, darüber wollte Julia Klöckner mehr erfahren.
Was als Sattler- und Polsterbetrieb in Kirn begann, hat sich zu einem renommiertem Lederaccessoires-Unternehmen Braun Büffel entwickelt, das für seine außergewöhnliche deutsche Lederverarbeitung und seine hohe Funktionalität geschätzt wird. Die Firma, die derzeit 48 Mitarbeiter beschäftigt, ist stolz darauf, ein weltweites Symbol für handwerklich moderne Lederwaren zu sein. Die Manufaktur wurde 1887 von Johann Braun eröffnet. Auch über 135 Jahre später werden Lederwaren in aufwendiger Handarbeit von den Feintäschnern in Kirn und Offenbach hergestellt. Ergänzend dazu arbeitet das Unternehmen, in dem das persönliche Miteinander und ein warmes Betriebsklima eine wichtige Rolle spielen, seit Jahrzehnten mit ausgezeichneten Partnermanufakturen im Ausland.
Geschäftsführerin Christiane Brunk hat Julia Klöckner MdB die Entwicklung des Betriebs erläutert und auf aktuelle Herausforderungen in der Ausbildung, der Dokumentation, beim Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und Steuern hingewiesen. Themen, die Julia Klöckner bei ihren Unternehmensbesuchen in der Region immer wieder begegnen und die sie für die Unionsbundestagsfraktion in Berlin einbringt. „Wir wollen wieder Lust aufs Unternehmertum machen. Daher brauchen wir weniger Regulierung und Bürokratie. Auch ein Belastungsmoratorium wäre sinnvoll. Neue Belastungen und Berichtspflichten sind Hemmnisse für unsere Wirtschaft“, so Julia Klöckner, die auch aus Kirn wichtige Punkte mit in die parlamentarische Arbeit nimmt. Trotz der aktuellen Herausforderungen ist man bei Braun Büffel froh, dass man das Onlinegeschäft frühzeitig und kontinuierlich ausgebaut habe. Fans aus der ganzen Welt kaufen nicht nur vor Ort im Shop in Kirn, sondern finden vermehrt über das Internet zu den Waren. Diese Stabilität freut auch Hendrik Brötzmann, Wirtschaftsförderer für das Kirner Land, der ebenfalls am Gespräch und der Führung teilnahm. Christiane Brunk ergänzt: „Wir hoffen jetzt auf einen zügigen Ausbau des Glasfasernetzes in Kirn, damit wir die begonnene digitale Transformation auch in der notwendigen Geschwindigkeit fortsetzen können und unsere Investitionen nicht ins Leere laufen.“
Für die zunehmenden Onlineaktivitäten bei Braun Büffel ist Artur Wagner, Chief Digital Officer, zuständig. Eigentlich aus dem Schwarzwald kommend, zog er mit seiner Familie nach Kirn, um das Unternehmen auf seinem Weg zum verstärkten E-Commerce zu unterstützen. Ein weiterer Vorteil des Onlinehandels: die unmittelbare Rückmeldung und das Feedback der Kunden. Denn dank der Analyse von Daten könne man direkt auf den Bedarf der Kunden eingehen. So hat zum Beispiel eine Auswertung der Suchbegriffe im Zusammenhang mit Braun Büffel ergeben, dass Handschuhe im Sortiment nachgefragt werden. Ein Produkt, das noch nicht im Portfolio war und man fortan in Angriff genommen hat.