Land und Leute Tour an der Mosel

Die stiftung kreuznacher diakonie mit ihrem Krankenhaus und den vielen sozialen Einrichtungen ist fest verwurzelt in der Stadt. Beim Besuch der Werkstätten und dem Gespräch mit den Vorständen Sven Lange und Andreas Heinrich habe ich viel über die aktuellen Herausforderungen erfahren, denen sich sowohl Krankenhaus als auch die anderen Bereiche der Stiftung ausgesetzt sehen. Die Coronakrise trägt ihr Übriges dazu bei. Beeindruckt haben mich die Beschäftigten in der Holzwerkstatt, die aus dem einzigartigen Rohstoff Holz viele nützliche Alltagsprodukte herstellen.
Meine Land und Leute-Tour führt mich in den Sommerferien in alle Regionen des Landes. Diese Woche war ich in Idar-Oberstein unterwegs.
Mit Oberbürgermeister Frank Frühauf habe ich die Kindertagesstätte Nahbollenbach besucht. Eine Kita, die den Kleinen viel bietet: Die Natur mit allen Sinnen erleben, ein eigener Obstgarten und ein Gemüsebeet. Eine ausgewogene Ernährung gerade unserer Kleinsten ist der Schlüssel für ein gesundes Leben. Denn Übergewicht wird häufig ein Leben lang mit sich getragen, von Kindesbeinen an. Unsere Kindertagesstätten sind hier Dreh- und Angelpunkt: Sie vermitteln Ernährungswissen spielerisch und mit allen Sinnen. Toll, dass die Kita Nahbollenbach beispielsweise im Projekt 'Essen und Trinken' einen Schwerpunkt auf Ernährungsbildung im Alltag der Kinder legt.
Beim Gespräch am Klinikum Idar-Oberstein ging es um die aktuellen Herausforderungen mit Corona, die Zukunft kleiner Krankenhausstandorte und deren Finanzierung. Daran nahmen neben der Geschäftsführung auch etliche Chefärzte teil. Die aktuelle Situation des Klinikums ist vor allem geprägt durch die akute Raumnot in dem 1972 eingeweihten Gebäudekomplex sowie den vorhandenen Investitionsstau. Das Land ist hier in der Pflicht, einen zukunftsfähigen Finanzierungsplan vorzulegen.
Corona ist nicht nur für den Menschen eine Gefahr, auch der geliebte Hund oder die Katze können sich mit dem Virus infizieren. Viele Tierhalter sorgen sich zudem, ob auch eine Übertragung von Tier auf Mensch möglich ist. In den vergangenen Wochen hat mich hierzu viel Post erreicht. In dieser Woche habe ich eine Verordnung auf den Weg gebracht, nach der Corona-Infektionen bei gehaltenen Tieren meldepflichtig werden sollen. In verschiedenen Ländern waren jeweils Einzelfälle von Hauskatzen aus Corona betroffenen Haushalten bekannt geworden, die positiv getestet wurden. Weltweit gibt es bislang 15 gemeldete Infektionen bei gehaltenen Tieren.
Dass die Anfälligkeit verschiedener Tierarten dabei sehr unterschiedlich ist, zeigen Versuche des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Katzen und Frettchen sind demnach für den Erreger empfänglich, Hunde weniger. Die bisherigen Erfahrungen, auch aus Deutschland, liefern aber keine Hinweise darauf, dass Haustiere, einschließlich Katzen und Frettchen, das Corona-Virus auf Menschen übertragen. Sollte also ein Tierhalter an Corona erkrankt sein, macht es Sinn Abstand zu seinem Haustier zu halten, damit man es nicht gefährdet – das gilt insbesondere für Katzen.
Warum ist die Meldepflicht so wichtig? Bei der Bekämpfung von Corona können wir noch nicht auf lange Erfahrungen zurückgreifen – den Umgang damit lernen wir in Echtzeit. Mehr Wissen schützt uns. Umso wichtiger also, die Forschung in vielen Lebensbereichen voranzutreiben, um Erkenntnisse zu gewinnen. Das machen wir mit der Meldepflicht. Es besteht für Haustierhalter aber keine Pflicht, ihre Tiere testen zu lassen. Das ist nur sinnvoll, wenn das Tier klinische Symptome zeigt. Symptome sind hier wie bei Menschen Atemwegsbeschwerden.
Was ist das Ziel der neuen Meldepflicht? Sie soll Antworten auf noch ungeklärte Fragen über die Ausbreitung von Corona-Infektionen bei Haustieren liefern und einen Überblick über das Infektionsgeschehen bei Tieren in Deutschland vermitteln. Vor allem soll sie dazu beitragen, Risiken in Bezug auf die Gesundheit von Tier und Mensch frühzeitig zu erkennen und geeignete Bekämpfungsmaßnahmen anzuwenden.
Wie funktioniert der Meldeweg: Der Tierarzt oder das Labor melden an die zuständige Behörde. Diese meldet wöchentlich an das BMEL – unter Verwendung des EDV-Programms "TierSeuchenNachrichten-System".
Weitere Informationen zum neuen Coronavirus, insbesondere zu Haustieren, stehen auf der Internetseite des Friedrich-Loeffler-Institus zur Verfügung.