Sicherheitsexperte in Algenrodt

Mai 24, 2024 | Pressemeldungen

„Und Inhalt zieht doch!“, freute sich die CDU-Bundestagsabgeordnete Julia Klöckner beim Anblick der voll besetzten Halle mit interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern. Oft hieße es ja, die Bürger wollten sich nicht mit so vielen Themen so lange beschäftigen, wenn Politiker Diskussionsabende anbieten. Von wegen! Zusammen mit dem CDU-Kreisverband Birkenfeld, seinem Vorsitzenden Stephan Dreher, hatte Julia Klöckner in die VfL Halle Algenrodt eingeladen.

Gastredner: Dr. Carlo Masala, Professor für internationale Politik an der Universität der Bundeswehr in München. Ein renommierter Sicherheitsexperte, Autor, Talkgast in TV-Sendungen. Ein Talent im Analysieren, Formulieren, Skizzieren und Vermitteln. Sein fesselnder Vortrag streifte nahezu alle aktuellen Brisanzthemen über die  Sicherheitslage in Deutschland, den russischen Angriffskrieg in der Ukraine, Naher Osten, Gaza, Hamas, die Achse China-Russland-Iran und die Lage unserer Bundeswehr. Für Prof. Masala ist klar: Deutschland und Europa werden künftig noch mehr Verantwortung für sich selbst übernehmen müssen! Freiheit ist ohne Sicherheit nichts. Und die Demokratie hat nicht aus sich heraus Ewigkeitscharakter, sondern wir müssen etwas dafür tun. Auch für unsere Sicherheit.

Die Halle war bis zum letzten Stuhl besetzt, fast drei Stunden Vortrag und gemeinsame Diskussion: inhaltsstark, ernsthaft und aufmerksam. Unter den Gästen auch Birkenfelds Landrat Miroslaw Kowalski, der Oberbürgermeister der Stadt Idar-Oberstein, Frank Frühauf, und Oberst Olaf Tuneke, Kommandeur Artillerieschule und General der Artillerietruppe Idar-Oberstein.

Julia Klöckner: „Freiheit gibt es nicht ohne Sicherheit. Und für unsere Sicherheit müssen wir in Zusammenarbeit mit unseren europäischen Partner mehr sorgen. Alleine auf die USA verlassen sollten wir uns nicht mehr, weil die USA selbst andere Problemfelder vor sich sehen wie den Rivalen China. Deshalb müssen wir auch wieder über eine Wehrpflicht sprechen.“

Mit anschaulichen Beispielen beleuchtete Professor Masala die komplexen Herausforderungen in der Sicherheitspolitik. Natürlich sprach er der Sicherheitsexperte den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine an und machte deutlich: „Auf der rhetorischen Ebene sind sich alle einig: Russland darf diesen Krieg nicht gewinnen. In der Realität wird nur viel zu wenig unternommen, um das zu verhindern.“ Putin strebe einzig danach, zu alter Reichs-Größe zurückzufinden, und er wolle die liberale Weltordnung zerstören, skizzierte der Referent.  Was bedeutet der Angriffskrieg Russlands für Deutschland und Europa? Professor Masala war sich sicher, die Welt stehe wieder vor einer Zeit, in der es stärker um Abschreckung ginge. Dabei habe der Ausgang der US-Präsidentschaftswahl im November erheblichen Einfluss. „Das kann ein historischer Kipppunkt werden. Aber egal wie, Deutschland und Europa müssen in Zukunft mehr Verantwortung übernehmen.“ Dafür brauche es eine resiliente Bevölkerung. Die Fähigkeit Krisen und Katastrophen ohne Beeinträchtigung zu überstehen, müsse unser Land wieder stärker trainieren. Über den Nahen Osten, über die Achse China-Russland-Iran, über die afrikanischen Krisenherde und Lösungsansätze sprach der Referent. Und mancher Zuhörer meinte, er hätte noch viel länger zuhören können, so spannend seien die Einblicke des Gastes gewesen.

Nach dem Vortrag wurde der Saal lebendig: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellten zahlreiche Fragen und beteiligten sich an einer angeregten Diskussion. Ein Zuhörer erkundigte sich nach der Handlungsfähigkeit der Bundeswehr. „Die Bundeswehr steht vor zwei großen Herausforderungen, sie braucht mehr Geld für Ausrüstung, aber vor allem mehr Personal“, verdeutlicht Professor Masala. Das 100-Milliarden-Paket für die Bundeswehr sei zwar in Auftrag gegeben, doch die Folgekosten seien von der Ampelregierung nicht gesichert. „Die Ansätze von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sind überfällig. Doch Bundeskanzler Scholz lässt ihn auflaufen – mit ihm sind die Pläne zum Scheitern verurteilt. Die beiden scheinen nicht Hand in Hand zu arbeiten. Und in der Ampelregierung blinkt jeder anders. Das verwirrt und führt nicht zur Klärung.“

Für Julia Klöckner stand nach dem Abendfest: „Diese Veranstaltung war mehr als nur ein Vortrag; sie war eine lebendige Plattform für Wissen, Austausch und Diskussion zur nationalen Sicherheit und Verteidigung.“

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