Es riecht nach Metall, Maschinen surren im Takt – mittendrin: Julia Klöckner. Die heimische Bundestagsabgeordnete machte sich an diesem Tag ein Bild von einem Unternehmen, das in der Präzisionswerkzeugbranche längst einen Namen hat – und dennoch fest in der Region verwurzelt ist: Müller Präzisionswerkzeuge. Bereits zum dritten Mal besuchte Julia Klöckner das Unternehmen.
„Wir wollen nicht abhängig sein – weder von der Politik noch von einem einzelnen Markt“, so Geschäftsführer Mathias Schmidt im Gespräch. Der Mittelständler aus dem beschaulichen Sien mit seinen 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern setzt auf Innovation statt Stillstand. Seit 1981 produziert das Unternehmen hochpräzise Werkzeuge – „made in Germany“, welche weltweit gefragt.
Beim Austausch mit Julia Klöckner wurde klar: Hier wird nicht nur gefräst und gebohrt, sondern auch strategisch gedacht. Besonders im Fokus: der Ausstieg aus der Abhängigkeit vom Automobilsektor. „Im Dentalbereich sind wir heute doppelt so gut wie der Wettbewerb“, berichtete Schmidt stolz. Werkzeuge zur Herstellung von Kronen und Brücken, getestet in einem Partnerlabor im benachbarten Hettenrodt – eine Erfolgsgeschichte aus der Region.
Doch auch neue Märkte nimmt Müller ins Visier – darunter ein Bereich, der politisch besonders sensibel ist: die Rüstungsindustrie. „Wir haben das technische Know-how, die Qualität und die Prozesse – wir könnten auch hier einen Beitrag leisten“, so Mathias Schmidt. Julia Klöckner zeigte sich offen und sicherte zu, den Kontakt zu den relevanten Stellen herzustellen. „Gerade in Zeiten, in denen wir unsere Verteidigungsfähigkeit stärken müssen, ist es wichtig, solche Potenziale zu nutzen – natürlich im Rahmen klarer Regeln und Verantwortungen.“
Neben konkreten Perspektiven für das Unternehmen ging es auch um die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen in Deutschland – insbesondere den Strompreis. „In Frankreich zahlen Unternehmen etwa die Hälfte – das ist ein Standortnachteil für uns“, kritisierte der Geschäftsführer. Die CDU-Politikerin stimmte zu: „Deutschland braucht wieder wirtschaftlichen Auftrieb. Die Politik muss dafür sorgen, dass unsere Unternehmen im internationalen Wettbewerb bestehen können.“
Trotz aller Herausforderungen bleibt der Ton im Werk in Sien optimistisch. Müller investiert – in Menschen, Maschinen und Ideen. „Unsere Kunden profitieren nicht nur von unseren Produkten, sondern auch von unserer Beratungskompetenz bei der Prozessoptimierung“, so Schmidt. Die Kombination aus technischer Expertise und unternehmerischem Mut beeindruckte auch Julia Klöckner: „Hier wird nicht geklagt – hier wird gemacht. Das ist der Geist, den unser Land braucht.“