Bei Taxigewerbe Bodo Siegel in Roxheim

Mai 12, 2025 | Pressemeldungen

„Besondere“ Kinder nennt Bodo Siegel seine Fahrgäste liebevoll. Denn ein Schwerpunkt von Taxi Roxheim sind Schülertransporte von Kindern mit Beeinträchtigungen. Und hierbei komme es leider allzu oft zu Unverständnis anderer Verkehrsteilnehmer, wenn es beim Ein- und Ausstieg mal länger dauert. Viele reagierten unwirsch und seien mit viel zu hohem Tempo auch im Wohngebiet unterwegs. Wie man hier mehr Bewusstsein, Rücksichtnahme und Achtsamkeit schaffen könnte, war ein Thema beim Besuch der heimischen Bundestagsabgeordneten beim Roxheimer Taxiunternehmer. Julia Klöckner regte hierzu eine Initiative mit den betroffenen Förderschulen, der Behindertenhilfe und des Kreises in Form eines Runden Tisches an.

15 Fahrzeuge, 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und viel Leidenschaft für das Thema Mobilität – das ist Taxi Roxheim. 2002 hat Bodo Siegel sein Unternehmen gegründet, das er seither mit seiner Frau als Familienbetrieb führt. Heute ist er der einzige Fahrdienstbetreiber in der Verbandsgemeinde Rüdesheim und eine echte Institution. Über die aktuellen Anforderungen der Branche hat die heimische Bundestagsabgeordnete Julia Klöckner mit ihm bei ihrem Besuch in Roxheim gesprochen. Siegel hatte sie angeschrieben und um ein offenes Ohr für die Anliegen seiner Berufsbranche gebeten. Gemeinsam mit dem Präsidenten des Bundesverbands Taxi und Mietwagen e.V. (BVTM), Herwig Kollar, wurden zentrale Herausforderungen des Taxigewerbes diskutiert. So werde es immer schwieriger, qualifiziertes Personal zu finden – ein Problem, das viele Betriebe belastet. Ein Grund: das Bürgergeld, das die schwarz-rote Koalition durch die Neue Grundsicherung ersetzen wird, deren Ziel es unter anderem ist, die Arbeitsanreize zu erhöhen. Auch überbordende Bürokratie bei der Abrechnung von Krankenfahrten sei ein großes Ärgernis für Siegels Taxibetrieb und nehme viel Zeit in Anspruch: Oftmals muss der Unternehmer über Wochen in Vorleistung treten, bevor die Kosten von den Krankenkassen erstattet werden. Hinzukommt: Die Berechnung des Eigenanteils für den Fahrgast sei oft nicht nachvollziehbar. Hier könne man die Dinge sicherlich vereinfachen, ist er sich mit Julia Klöckner MdB einig, die das Thema an die entsprechenden Fachpolitiker in der Unionsfraktion weitergeben wird. Für Julia Klöckner MdB steht fest, dass das traditionelle Taxigewerbe, insbesondere im ländlichen Raum wie der Nahe-Region, ein wichtiger Bestandteil der öffentlichen Daseinsvorsorge ist. Das Unternehmen von Bodo Siegel übernimmt nicht nur den Transport von Fahrgästen rund um die Uhr, sondern auch wichtige Aufgaben wie Schüler- und Krankentransporte sowie die Beförderung von Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Es ist damit ein unverzichtbarer Akteur für die Mobilität in weniger gut an das öffentliche Verkehrsnetz angebundenen Regionen. Julia Klöckner MdB: „Viele Dörfer sind nicht ausreichend an den öffentlichen Nahverkehr angebunden, weshalb der Einsatz von Taxis eine zentrale Rolle spielt.“ Anliegen der CDU sei es, Qualitätsstandards für die Branche zu definieren. Dazu gehört beispielsweise, dass Fahrer die notwendige Ausbildung und Weiterbildung erhalten und entsprechende Fahrzeugstandards eingehalten werden. Besonders im Bereich des Krankentransports und der Schülerbeförderung müssen die Sicherheit und die Qualifikation der Fahrer unbedingt gewährleistet sein. Die Einführung von Mindestanforderungen für die Ausbildung und regelmäßige Schulung von neuen Fahrern sei auch deshalb wichtig, um ein hohes Qualitätsniveau und die Sicherheit der Fahrgäste zu garantieren. So ist Siegels Unternehmen das einzige im Kreis Bad Kreuznacher, das Autos bietet, die einen Krankenrollstuhl transportieren können. „Wir würden es sehr begrüßen, wenn es verbindliche Mindestanforderungen für neue Mitarbeiter gäbe, die sicherstellen, dass alle Fahrer die erforderlichen Fachkenntnisse und die nötige Verantwortung mitbringen“, so Siegel. Julia Klöckner MdB ergänzt: „Dies würde nicht nur die Qualität der Dienstleistung erhöhen, sondern auch dazu beitragen, das Vertrauen der Fahrgäste zu stärken und die Sicherheit im Verkehr zu gewährleisten. In vielen Regionen, in denen der Wettbewerb steigt, sei es zudem wichtig, ein einheitliches Niveau an Professionalität und Service zu gewährleisten.“

Die Digitalisierung hat in den vergangenen Jahren die Branche stark verändert. Dienste wie Uber und andere Mitfahrplattformen stellen eine zunehmende Konkurrenz dar, die auch Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft hat. Viele Taxiunternehmen sehen sich gezwungen, ihre Modelle anzupassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Zwar gelte dies vor allem für größere Städte, aber auch im ländlichen Raum beobachte man entsprechende Tendenzen.

„Die Veränderungen im Mobilitätsmarkt erfordern von den Taxiunternehmen Flexibilität und Innovation“, erklärt Bodo Siegel, Beiratsmitglied des VDV Rheinland e.V. (Verband Deutscher Verkehrsunternehmen). „Für uns als Gesellschaft ist es wichtig, dass wir auch in Zukunft auf ein gut funktionierendes und gerechtes Verkehrssystem im ländlichen Raum setzen können. Dazu gehört, dass wir die lokale Taxibranche unterstützen, die gerade hier eine Schlüsselrolle spielt“, so Julia Klöckner. Und weiter: „Die Herausforderungen des Taxigewerbes – gerade im ländlichen Raum – müssen auch auf Bundesebene gehört werden. Ich werde daher auch dem Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder einige Punkte unseres Austauschs mit nach Berlin nehmen. Klar ist, das Taxigewerbe ist für unsere Mobilität in Stadt und Land unverzichtbar. Faire Rahmenbedingungen, auch im Vergleich zur Mietwagenbranche, sind daher wichtig.“

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