Austausch mit Autohändlern: Ja zum Auto im ländlichen Raum!

Feb. 11, 2025 | Pressemeldungen

Die Automobilindustrie ist das Herz der wirtschaftlichen Stärke in Deutschland. Doch sowohl Autobauer als auch Zulieferer stehen seit längerem unter massivem Druck: Sinkende Auftragseingänge und Absatzzahlen, massiver Kostenwettbewerb aus China, drohende Zölle in den USA, immer stärkere politische Regulierungen und Vorgaben. Und die Wettbewerbsfähigkeit des heimischen Wirtschaftsstandortes hat sich mit der Ampel-Politik drastisch verschlechtert. Und: Die einseitige Ausrichtung auf die E-Mobilität, das Aus für Verbrennungsmotoren und die straffen zeitlichen Vorgaben für CO₂-Grenzwerte stellen Autohäuser und Zulieferer vor große Herausforderungen. Mangelnde Ladeinfrastruktur, hohe Energiepreise und plötzliche Förderstopps verschärfen die Situation. Deshalb war das Treffen mit rund 50 Teilnehmern aus verschiedenen Sparten der Automobil- und Zuliefererbranche so gut besucht. Eingeladen hatte Geschäftsführer Hans-Jürgen Dinig in sein Autohaus in der Bosenheimer Straße in Bad Kreuznach. Als Austauschpartnerin dabei: Julia Klöckner, wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

„Viele Arbeitsplätze unserer Region hängen an der Autobranche. Die Kaufzurückhaltung hat viele Gründe, und das setzt vielen zu hier bei uns vor Ort. Den Hilferuf der Betroffenen kann ich sehr gut nachvollziehen. Klar ist: Wir müssen weg von der einseitigen Festlegung auf das E-Auto. Es ist ein Angebot, aber nicht das einzige. Und wenn Strompreise hoch sind und Förderprogramme von der Ampel plötzlich gestoppt werden, dann ist die Kaufzurückhaltung natürlich naheliegend. Das Auto einseitig zu verteufeln, ist falsch. Gerade wir im ländlichen Raum benötigen zusätzlich zum öffentlichen Nahverkehr weiterhin die individuelle Mobilität“, betonte Julia Klöckner. Im ländlichen Raum sei es wichtig, wenn Menschen lange pendeln müssen zum Arbeitsplatz oder Schicht arbeiten, dass sie auf das Auto zurück greifen müssten. Deshalb müsse auch die Pendlerpauschale angehoben werden. „Hier geht es oft gar nicht ohne Auto“, so Julia Klöckner. Sie machte klar, dass es nicht um ein Entweder-oder zwischen E-Mobilität und anderen Antriebsformen gehe, sondern um Technologieoffenheit: „Wir brauchen einen breiten Ansatz mit synthetischen Kraftstoffen, Wasserstoff und effizienten Verbrennungsmotoren.“

Unter den Teilnehmern waren unter anderem Mario Köhler, Präsident von Toyota Deutschland, und Manuel Einhaus, Geschäftsführer eines Industrielackierungsunternehmens. Letzter sprach das Thema Entbürokratisierung an. Breite Zustimmung in der Runde. Die Unternehmer wünschen sich wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen bei den Steuern, der Bürokratie, mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten und dass ihren Arbeitern mehr Netto vom Brutto bliebe. Ein Teilnehmer machte einen weiteren Punkt sehr plastisch: „Auf dem Gelände meines Unternehmens habe ich mehrere Ladesäulen, die ich meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung stelle.“ Der Strom komme von einer Photovoltaikanlage auf dem Dach. „Die Ladesäulen könnten abends und am Wochenende auch von der Öffentlichkeit genutzt werden. Doch die hohen bürokratischen Auflagen und der dadurch entstehende zeitliche Aufwand sind zu hoch.“

Im gemeinsamen Austausch wurde deutlich: Es brauche klare, zukunftsorientierte Maßnahmen. Wettbewerbsfähige Energiepreise, eine Reform der Unternehmensbesteuerung, weniger Bürokratie und vor allem Planungssicherheit. Dazu gehört auch Technologieoffenheit mit Investitionen in Forschung und Innovation.

„Wir wollen nicht, dass hier in Deutschland weiterhin Autos entwickelt und gebaut werden“, stellte Julia Klöckner klar. Nur so bleibe Deutschland ein starker und zukunftsfähiger Industriestandort.

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