Wie muss sich Deutschland in der Energieversorgung aufstellen? Wie sieht eine nachhaltige Energiepolitik aus? Um diese Fragen ging es der Unionsbundestagsfraktion bei ihrem Kongress „Energiepolitik für ein klimaneutrales Industrieland“, zu dem sie in den Deutschen Bundestag eingeladen hatte. Einer der rund 600 Gäste und Branchenexperten war der Bad Kreuznacher Stadtwerke-Chef Christoph Nath. Die heimische Bundestagsabgeordnete Julia Klöckner freute sich, ihn in Berlin zu begrüßen. Am Rande der Veranstaltung tauschten sich die beiden mit dem Partei- und Fraktionsvorsitzenden der Unionsfraktion, Friedrich Merz aus.
Christoph Nath nutzte die Gelegenheit, um von seinen Erfahrungen zu berichten. Über 74 000 Menschen versorgen die Bad Kreuznacher Stadtwerke mit Strom, Gas und Wasser. Die wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion machte in ihrem Podiumsbeitrag deutlich. „Wir wollen Deutschland als Industrieland stärken und bis 2045 mit Augenmaß und Pragmatismus klimaneutral machen. Gelingen wird dies aber nur, wenn wir Wirtschaft, Energie und Klimaschutz als Einheit betrachten und auch danach handeln. Bezahlbare, saubere und sichere Energie ist eine Grundvoraussetzung für unsere Zukunft als Industrie- und Handelsnation. Für uns ist klar: Ohne eine Kostenwende scheitert die Energiewende. Zusätzliche Kostentreiber müssen jetzt auf den Prüfstand. Wir brauchen Entlastung bei den Energiekosten: Mit den CO2-Einnahmen senken wir für alle die Stromsteuer auf das europäische Minimum und halbieren die Netzentgelte. Wir brauchen preisgünstige und verlässliche klimaneutrale Energie für alle. Das unterscheidet uns wesentlich von der gegenwärtigen Wirtschaftspolitik der Ampel-Regierung.“
Auch Friedrich Merz MdB stellte klar: „Wir brauchen eine echte europäische Energie-Union. Wir werden weiterhin Energie importieren, am besten in strategischer Zusammenarbeit in der EU. Statt Belehrungen setzen wir auf Synergien: Deutscher Ökostrom und französische Kernenergie gemeinsam im Netz.“
Friedrich Merz erkundigte sich bei Christoph Nath, wie seine Stadtwerke aufgestellt und die Kostenstruktur sei. Dabei ermutigte er ihn, sich aktiv in die Debatte einzumischen, welcher Weg auch realistisch und bezahlbar bei der Energiewende sei. Mit der Brechstange unrealistische Klimaziele zu fordern, führe zu nichts, nur zu Frust und mangelnder Planbarkeit. Deshalb seien Praktiker wie er so wichtig.