Rund 60 Frauen hatten sich am Sonntag auf den Weg zum Industriedenkmal der Bengel Stiftung gemacht. Julia Klöckner und die Frauen-Union im Kreisverband Birkenfeld hatten zu einem besonderen Frühstück eingeladen. Die Nachfrage war groß, bis zum letzten Platz ausgebucht.
Schon bei der Vorstellungsrunde zeigte sich die Vielfalt der Teilnehmerinnen. Frauen aus dem gesamten Kreis Birkenfeld, aus unterschiedlichen Verbandsgemeinden, aus verschiedensten Berufen: Unternehmerinnen, Kinderkrankenschwestern, Therapeutinnen, VDK-Mitarbeiterinnen, junge Mütter, Bürokauffrauen und Rentnerinnen, die sich ehrenamtlich engagieren. Eine Mutter wollte sich den besonderen Frauenaustausch bei Croissants, Brezeln, Canapes und Kaffee nicht entgehen lassen und brachte ihren acht Monate alten Sohn mit. „Klasse, dass die CDU so unkompliziert ist, dass sie hier verschiedene Generationen zusammen bringt. Solch ein Angebot gibt es für uns Frauen selten“, meinte sie.
Beim gemeinsamen Frühstück wurde auch intensiv diskutiert. Julia Klöckner stellte vor allem Themen aus Frauenperspektive dar: Unterstützung von Frauenhäusern, Videoüberwachung von öffentlichen Plätzen für mehr Sicherheit, bei der Medikamentenforschung die Ausweitung auf Frauen als Referenzpersonen und nicht nur Männer, Witwenrenten, für die es einen höheren Freibetrag geben müsse, Gleichberechtigung auch für Migrantinnen und Respekt vor Lehrerinnen und Frauen als Chefinnen. Bei der Debatte um den besseren Kanzlerkandidaten erhielt die CDU-Politikerin breite Zustimmung: „Es wir häufig gesagt, Frauen finden Friedrich Merz nicht so charmant wie Herrn Habeck. Aber was nützt das, wenn er charmant die Wirtschaft und Arbeitsplätze mit seiner Hauruck-Politik ruiniert hat? Und weshalb reduziert man Frauen in ihrem Urteil bei der Bundestagswahl darauf, ob sie jemanden charmant finden? Uns Frauen kann man durchaus zutrauen, dass wir einen Kandidaten nach Leistung und Können beurteilen und ob er unser Land gut regiert!“
Die Vorsitzende der Frauen-Union, Bärbel Voigt-Stöcker, betonte, dass es nach wie vor zu wenige Frauen in Führungspositionen gebe. Ein Beispiel machte dies deutlich: „Unter den Chefs der 160 Börsenunternehmen gibt es aktuell mehr Männer zum Beispiel mit dem Vornamen Christian als Frauen insgesamt. Das zeigt doch, wie viel Nachholbedarf wir haben!“ Eine Unternehmerin aus der Runde pflichtete ihr bei: „Ich würde mir mehr Unterstützung für Frauen wünschen, die Familie und Beruf vereinbaren müssen.“
Ein weiteres Diskussionsthema: die wirtschaftliche Lage. Einige Rentnerinnen erzählten, dass sie noch arbeiten, aber hohe Steuern zahlen müssen. „Ich gehe gerne arbeiten, aber es muss sich auch lohnen“, sagte eine Teilnehmerin nachdrücklich. Hier hat die CDU konkrete Vorschläge: „Wer neben der Rente freiwillig arbeitet, soll auf ein Gehalt von bis zu 2000 Euro im Monat keine Steuern zahlen“, so Julia Klöckner. Diese Idee fand große Zustimmung. Ebenso will die Union die Hinzuverdienstgrenzen bei Witwenrenten deutlich anheben. „Gerade Witwen sind oft in einer schwierigen finanziellen Lage. Das müssen wir verbessern!“, betonte die Bundestagsabgeordnete.
Auch das Thema innere Sicherheit war den Frauen wichtig. „Ich fühle mich abends oft unsicher, wenn ich alleine unterwegs bin“, sagte eine junge Frau. „Mehr Polizeipräsenz wäre ein guter Anfang.“
Ein Vormittag voller Begegnungen, Gespräche und politischer Impulse – Frauen, die sich austauschten, einbrachten und ihre Anliegen klar machten. Das gemeinsame Fazit: „Ohne Frauen ist kein Staat zu machen. Und ohne Männer auch nicht. Nur gemeinsam gehts.“