200 Jahre in Familienhand – das ist der Betrieb Bender in Heimweiler, den Jens Bender nun in der vierten Generation führt. Vor vier Jahren begann der heute 30-Jährige mit dem Anbau und Verkauf von regionalen Produkten. Das kam so gut an, dass er seine Flächen schnell vergrößern musste. Kartoffeln gedeihen nun auf mittlerweile vier Hektar. Viele weitere Gemüsesorten werden angebaut und seit einiger Zeit auch Erdbeeren, die sehr gut angenommen werden. Da die heimische Bundestagsabgeordnete Julia Klöckner zur Eröffnung des Hofladens vor zwei Jahren nicht kommen konnte, versprach sie, ein anderes Mal verbeizuschauen. Gesagt getan, und so hat sie die Familie im Ortsteil Heimberg nun im Rahmen ihrer HeimatHerz-Tour besucht. Es war ein großes Hallo im Innenhof, als Julia Klöckner um die Ecke bog. Drei Generationen der Familie Bender und einige Nachbarn begrüßten die ehemalige Bundeslandwirtschaftsministerin und den CDU-Vorsitzenden der Verbandsgemeinde Kirner-Land, Marcus Kirschner. Im Betrieb werden alle Hände gebraucht: Jens Benders Ehefrau Hannah, die aus einem landwirtschaftlichen Betrieb in Rohrbach stammt, kümmert sich um den Hofladen und betreut die Social-Media-Aktivitäten des Hofs. Schwester Caroline und Mutter Elke stellen hausgemachtes Eis und Eierlikör her und kochen die Erdbeermarmelade. Alle Produkte sind neben vielen Gemüsesorten, die direkt vom Acker kommen, im Laden zu kaufen. Welche Erfahrungen sie mit dem Selbstbedienungsangebot machen, wollte Julia Klöckner MdB wissen. Seit es einen kleinen Becher mit Wechselgeld gibt, stimme die Kasse, berichtet Jens Bender. Oftmals würde es sogar ein kleines Trinkgeld geben. Die Kundschaft der Benders kommt nicht nur aus Heimweiler, sondern von Rohrbach bis Bad Kreuznach. Für Kunden, die nicht mobil sind, werden Auslieferungen angeboten. Den Benders ist eine nachhaltige Landwirtschaft wichtig. 120 Rinder und 150 Hühner gehören zum Hof. Dank einer extensiven Weidehaltung wird eine besonders gute Qualität erzielt. Nachhaltigkeit ist den Benders ein großes Anliegen: Vom Rind wird nicht nur das Filet oder der Nacken verkauft, sondern es wird alles verwertet, was geht. Schlachttermine werden vorab mitgeteilt, Vorbestellungen entsprechend angenommen. Zur Schlachtung bringen sie die Tiere in die Landmetzgerei Wolf in Woppenroth. Für die Zukunft schwebt den jungen Landwirten allerdings auch das Thema Weideschlachtung vor. Leider sind die Auflagen hier sehr hoch. Ein Jäger, ein Metzger und ein Veterinär müssen anwesend sein. Das ist kaum praktikabel, berichtet Hannah Bender, der das Wohl der Tiere sehr am Herzen liegt. Sie wünscht sich, in der täglichen Arbeit mehr Zeit für ihre Tiere aufbringen zu können. Hohe bürokratische Anforderungen ließen aber immer weniger Freiraum für die Arbeit im Stall. Hier müsse man das richtige Maß finden. Dem stimmt auch Julia Klöckner zu. Dokumentationspflichten seien wichtig, auch zur eigenen Entlastung, aber sie dürften nicht Überhand nehmen und andere wichtige Punkte zu kurzkommen lassen. „Die Förderung und der Erhalt der Landwirtschaft in unserer Region ist sehr wichtig, denn sie ermöglicht kurze Wege für die Verbraucherinnen und Verbraucher“, so Julia Klöckner. Stichwort Ferien auf dem Bauernhof? Auch das ist ein Traum der Benders, der zwar noch in weiter Ferne liegt, aber konsequent verfolgt wird. Wie steht Jens Bender zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln? So viel wie nötig und so wenig wie möglich, ist seine Devise. Die Kunden verstehen, dass sie nur verwendet werden, um Pflanzen vor Schädlingen und Krankheiten zu schützen. Jens Bender ist nicht nur auf seinem Hof, der seit zwei Jahren Prüfungsbetrieb ist, gebunden, sondern auch als Landbautechniker beim DLR, dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, beschäftigt. Eine wichtige Ergänzung zur praktischen Arbeit auf dem Feld. Herausfordernd waren die vergangenen Wochen und Monate für den Betrieb, denn es war mitunter sehr nass. Zu nass für einige empfindliche Pflanzen, Staunässe hat sich gebildet. Große Regenmengen und Unwetter haben dazu geführt, dass Schotter und Geröll eines Gemeindeweges auf Benders Weide und Flächen gerutscht sind. Noch ist unklar, wer für den Schaden aufkommt und ihn beseitigt. Gespräche mit der Orts- und Verbandsgemeinde laufen. Julia Klöckner MdB hat zugesagt, hier zu vermitteln, wenn nötig. Den Hof im Ortsteil Heimberg verlässt die CDU-Politikerin mit vielen positiven Eindrücken, auch dank des warmen Willkommens der Familie, die extra frischen Erdbeerkuchen gebacken hat: „Wer unsere Region stärken und dabei noch etwas für mehr Klimaschutz machen möchte, kauft beim Landwirt um die Ecke. In Heimweiler ist das möglich. Ein Glücksfall für den Ort.“