„Integration braucht Unterstützung – nicht nur gutes Personal, sondern auch die richtigen Mittel“

Apr. 15, 2025 | Pressemeldungen

Viele Sprachen, wenig Zeit und ein wachsender Betreuungsbedarf: In der evangelischen Kita am Kirchplatz in Birkenfeld wird deutlich, wie komplex der Alltag in Kindertagesstätten inzwischen geworden ist. Bei einem Besuch informierte sich die heimische Bundestagsabgeordnete Julia Klöckner über die Situation vor Ort und kam mit der Kitaleiterin Katharina Bauerfeld sowie Claudia Bauer, Geschäftsführerin von des Trägers Vekio (Vereinigte Evangelische Kindertageseinrichtungen im Kirchenkreis Obere Nahe) ins Gespräch.

Die Einrichtung betreut derzeit 85 Kinder in einem offenen Konzept – fast 40 Prozent von ihnen haben einen Migrationshintergrund. Das bedeutet nicht nur kulturelle Vielfalt, sondern auch viele Sprachen, die aufeinandertreffen. „Im Alltag stoßen wir oft an sprachliche Grenzen, gerade im Austausch mit den Eltern“, erklärt Katharina Bauerfeld. Bereits einfache Situationen wie ein Anruf wegen Bauchschmerzen oder der Hinweis, dass ein Kind in der Kita kaum gegessen hat, seien schwierig.

Die Kita nutzt deshalb ein mobiles Übersetzungsgerät, das wie ein Smartphone funktioniert und mehr als 200 Sprachen übersetzen kann – gesprochen, geschrieben und sogar auf Fotos von Dokumenten. „Das ist ein echter Gewinn für unsere tägliche Arbeit“, so Katharina Bauerfeld. Die Anschaffungskosten liegen bei rund 400 Euro pro Gerät. Für Julia Klöckner steht fest: „Solche Übersetzer sollten zur Grundausstattung jeder Kita gehören – sie entlasten das Personal und ermöglichen echte Teilhabe für alle Familien.“

Neben der Sprachbarriere wurde auch der zunehmende Fachkräftemangel thematisiert. „Wir stellen mittlerweile auch fachfremdes Personal ein, das wir begleiten und schulen. Aber es zeigt, wie sehr das System an seine Grenzen stößt“, betonte Claudia Bauer. Julia Klöckner machte deutlich: „Wir müssen Kitas so ausstatten, dass sie den vielfältigen Anforderungen gerecht werden können – dazu gehören qualifiziertes Personal, moderne Technik und ausreichend finanzielle Mittel.“

Mitgebracht hatte Julia Klöckner den Kindern auch eine bunte Bastelüberraschung: PlayMais – ein kreatives Naturspielzeug aus gepufftem Maisgrieß, mit dem sich Figuren und Formen einfach durch Anfeuchten zusammenkleben lassen. „Die Kinder waren sofort begeistert“, erzählte Julia Klöckner. Ein Mädchen bastelte ihr aus dem farbigen Material eine kleine Tulpe – ein symbolischer Gruß, der bei der CDU-Politikerin gut ankam: „Das war wirklich rührend. Und es zeigt: Mit ein bisschen Unterstützung wachsen hier viele kleine Talente.“

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