Während vielerorts über die Folgen des demografischen Wandels und das Thema Einsamkeit im Alter diskutiert wird, wird in Ruschberg gehandelt: Mehrmals pro Woche trainieren hier Seniorinnen und Senioren kostenlos im gemeindeeigenen Fitnessraum, unter professioneller Anleitung, mit einem klaren Ziel – Mobilität erhalten, Stürze vermeiden, am Leben teilhaben. Dieses präventive Angebot ist Teil eines umfassenden ehrenamtlichen Engagements, das jetzt sogar die Aufmerksamkeit von höchster Stelle erregte: Die heimische Bundestagsabgeordnete und Bundestagspräsidentin Julia Klöckner würdigte die Gemeinde in einem Brief als „echtes Beispiel“ gelebter Bürgerbeteiligung und stattete Ruschberg auf Einladung des Ortsbürgermeisters Alfred Heu einen Besuch ab.
Im Fokus des Treffens stand der Austausch mit rund 20 engagierten Bürgerinnen und Bürgern sowie Bürgermeister der VG Baumholder Bernd Alsfasser. Begrüßt wurde Julia Klöckner von Alfred Heu, der sich seit über 30 Jahren für die Dorfgemeinschaft einsetzt. Auch Bernd Gard, dessen Konzept den erfolgreichen „Gesundheitspunkt“ inspirierte, war mit dabei.
„Was hier auf die Beine gestellt wird, ist bemerkenswert. Es zeigt: Ehrenamt wirkt – direkt und konkret“, sagte Julia Klöckner nach ihrem Besuch des Trainingsraums, in dem sie miterlebte, wie ältere Menschen unter Anleitung von Michaela Teschner und Eva-Maria Heu gezielt ihr Gleichgewicht trainieren, um länger eigenständig leben zu können.
Doch der „Gesundheitspunkt“ ist nur ein Baustein des Ruschberger Erfolgsmodells. Vom aktiven Seniorenbeirat über Jugend- und Vereinsarbeit bis hin zum Umwelt- und Naturschutz deckt die Ehrenamtslandschaft nahezu alle Lebensbereiche ab. Koordiniert wird vieles durch den ehrenamtlichen Dorfentwickler Oliver Bardel, dessen Arbeit sich dem sozialen Miteinander widmet. Aljoscha Schmidt, seit April Vorsitzender des Seniorenbeirats, stellte aktuelle Projekte vor – darunter die geplante Gründung eines Fördervereins unter dem Motto „Ruschberg gemeinsam“.
Nach Gesprächen mit allen Anwesenden versprach Julia Klöckner, dort Unterstützung zu leisten, wo Herausforderungen bestehen: „Es braucht engagierte Menschen vor Ort, aber auch Rahmenbedingungen, die ihre Arbeit ermöglichen. Ich nehme Anregungen und Anliegen mit nach Berlin.“
Zum Abschluss trug sich die Bundestagsabgeordnete ins Gästebuch der Gemeinde ein und lobte Ruschberg als „vorbildlich engagierte Gemeinde“. Das Feedback der Teilnehmenden fiel ebenfalls positiv aus: „Es war eine sehr gelungene Veranstaltung und eine echte Bestätigung für den Weg, den wir hier eingeschlagen haben“, so Bernd Gard. Die Bürgerinnen und Bürger zeigten sich erfreut über die Zeit, das offene Ohr – und das ehrliche Interesse der Bundestagsabgeordneten.