Krankschreibung ist doch keine Lappalie

Nov 6, 2024 | Pressemeldungen

Die Vorschläge von Gesundheitsminister Hoch, Beschäftigte sollen künftig zwei Wochen ohne Attest zuhause bleiben dürfen, schaden dem sozialem Zusammenhalt und der wirtschaftlichen Kraft im Land, findet Julia Klöckner, wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion:

„Eines vorab: Wer krank und nicht arbeitsfähig ist, der ist eben krank und nicht arbeitsfähig. Punkt. Und die Person sollte zuhause bleiben und genesen. Aber dass die Krankheitstage in Deutschland im europäischen Vergleich auf einem absoluten Höchststand sind, ist zumindest bemerkenswert. Dass nun der Gesundheitsminister vorschlägt, man könne gleich ganz ohne Attest zwei Wochen zuhause bleiben, ist natürlich absurd! Was treibt denn den Gesundheitsminister in Rheinland-Pfalz nur um? Bekommt er eigentlich mit, was gerade in unserem Land los ist, dass unsere Wirtschaft in der Rezession ist und dass Deutschland gerade einen Höchststand bei den Krankmeldungen verzeichnet? Die wirtschaftliche Stabilität nimmt dadurch Schaden. Krankschreibungen haben im Jahr 2023 das BIP um 0,8 Prozent geschmälert. Es wird natürlich immer krankheitsbedingte Ausfälle geben. Bei den bezahlten Fehltagen liegt Deutschland aber etwa 60 Prozent über dem Schnitt führender europäische Staaten! Das hat auch Auswirkungen auf unsere Gesellschaft. Die Vorschläge des Gesundheitsministers machen eine Krankschreibung zur Lappalie. Das ist es aber nicht – es ist eine ernste Angelegenheit. Wer sich krankmeldet, ohne wirklich krank zu sein, verhält sich unsozial gegenüber Kollegen und Arbeitgeber. Anstatt das bedingungslose bezahlte Daheimbleiben zu belohnen, gehört es zur Ehrlichkeit, dass unser lieb gewonnener Sozialstaat ohne Leistungs- und Einsatzwille aller so nicht zu halten ist. Und wie gesagt: Wer wirklich krank ist, soll auch zuhause bleiben und sich auskurieren. Wer es aber nicht ist, sollte es nicht noch erleichtert bekommen, auf Kosten anderer sich abzuducken.“

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