Dorf der Reben und Rosen: Der Name ist Programm im malerischen Duchroth. Zwischen Bad Kreuznach und Bad Sobernheim gelegen, 553 Einwohner. Eine von ihnen ist die junge Ukrainerin Yuliia, die seit einigen Monaten mit ihrem Sohn in der Wohnung im Obergeschoss des Rathauses dank Ortsbürgermeister Jörg Schneiß ein Zuhause gefunden hat. Gut integriert ist sie in der Dorfgemeinschaft. Wenn Hilfe gebraucht wird, zum Beispiel beim Ausschank am Weinfest, sei sie immer da, so Bürgermeister Schneiß. Die heimische Bundestagsabgeordnete Julia Klöckner hat Duchroth im Rahmen ihrer HeimatHerz-Tour besucht. „Die sitzungsfreien Wochen des Deutschen Bundestages im Sommer nutze ich gerne intensiv, um im Wahlkreis unterwegs zu sein und den Bürgermeistern Antrittsbesuche abzustatten – unabhängig der Parteizugehörigkeiten“, so Julia Klöckner MdB. Mit Ortsbürgermeister Jörg Schneiß und Günther Deiler vom Gemeinderat hat sich die CDU-Politikerin am Duchrother Rathaus getroffen. Was sind die aktuellen Themen im Ort, gibt es Herausforderungen und Projekte, die anstehen und bei denen politische Unterstützung gebraucht wird, wollte die Bundestagsabgeordnete wissen. Schnell kommt man auf den Glasfaserausbau zu sprechen. Nach anfänglichen Kontakten mit dem Anbieter UGG (Unsere Grüne Glasfaser) stockt es. Julia Klöckner hat zugesagt, sich hier einzuschalten, um gegebenenfalls Bewegung in die Sache zu bringen.
Viel vor hat Bürgermeister Schneiß in Sachen Energieversorgung. Er berichtet Julia Klöckner vom aktuellen Stand des Nahwärmekonzeptes, in das alle Haushalte der Gemeinde eingebunden werden sollen, in dem sie an eine große, den ganzen Ort versorgende, Wärmepumpe angebunden werden. Julia Klöckner ist begeistert von den Plänen, die es in der Form noch für keine Kommune gibt. „Es könnte sich daher durchaus als Pilotprojekt eignen“, so Julia Klöckner, die das Vorhaben der Arbeitsgruppe Wirtschaft ihrer Unionsbundestagsfraktion und dem Bundeswirtschaftsministerium vorstellen möchte. Das ambitionierte Projekt ist Teil des „Quartierskonzept Duchroth“, das im März 2023 gestartet ist. Ziel ist es, durch mögliche Maßnahmen eine Aufwertung und Attraktivitätssteigerung des gesamten Quartiers zu erreichen. Zusätzlich können die umsetzbaren quartiersbezogenen Maßnahmen auf ähnlich strukturierte Gebiete übertragen und angewendet werden. In der Umsetzungsphase wird die Erhöhung der Wertschöpfung in der Region angestrebt, indem örtliche Fach- und Handwerksbetriebe bei der Umsetzung der Maßnahmen beteiligt werden. Mit dem quartiersbezogenen Ansatz können u. a. Lösungswege bei der energetischen Modernisierung des öffentlichen und privaten Gebäudebestands als auch bei der Energieeffizienz in Privatgebäuden aufgezeigt werden. Aufgrund der vorhandenen Gebäudestruktur und der überwiegend fossil basierten Wärmegrundversorgung, besteht ein größerer Handlungsbedarf im Bereich der energetischen Sanierung von Wohngebäuden, sowie einer zukunftsfähigen (regenerativen) Wärmeversorgung. Da von Seiten der Gemeinde großes Interesse an der Entwicklung einer Nahwärmeversorgung bestand, soll dies Hauptbestandteil des Konzeptes sein. Dazu wurde ein möglicher Trassenverlauf konzeptioniert, sowie verschiedene Varianten einer Wärmeversorgung (Heizzentrale) untersucht.
Nach dem Austausch im Rathaus ging es zu Fuß durch den Ort mit seinen rund 230 Wohngebäuden. Eine E-Ladestation für Fahrräder kommt bald, denn es zieht viele Radfahrer durch Duchroth. Zwar gibt es leider keinen Dorfladen mehr, aber dafür den „Tante Emmas Duchromat“, an dem man rund um die Uhr Leckeres und Regionales beziehen kann. Die Bundestagsabgeordnete ist überzeugt: „Duchroth ist ein lebendiger Ort mit einer starken Gemeinschaft: Das Weinfest mit großer Weinprobe ist legendär. Highlight ist die Wahl des neuen Weinkönigs. Bereits seit 1973 wird in der Gemeinde jedes Jahr der Weinkönig gewählt. Es gibt ein vitales Vereinsleben und wenn man durch die Straßen läuft, sieht man an allen Ecken, wie viel Wert die Duchrother auf ein schönes Straßenbild achten. In kaum einem Ort sind so viele Rosen zu finden. Danke an Ortsbürgermeister Jörg Schneiß für die interessanten Einblicke.“